Spiel um Gold der Männer
Eine klare Angelegenheit war die finale Entscheidungspartie zwischen den beiden ÖVV-Duos. Auf die vier Spieler, die sich so gut aus dem Training am Nationalteam-Stützpunkt kennen, wartete ein mentales Match. Taktisch besser auf die Gegner eingestellt hatten sich offensichtlich Ermacora/Waller. Vom ersten Punkt an konnten die beiden ihre Landsleute im eigenen Side-Out brechen. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die unglaubliche Blockstärke von Ermacora. Immer wieder baute der Tiroler seinem erst 19 Jahre jungen Gegenspieler Hammarberg eine Wand hinter dem Netz auf, die unüberwindbar schien. Gepaart mit Wallers Defense-Raffinesse konnte sich Österreichs Nummer 3 früh eine Führung herausspielen. Mit Verlauf des Spieles, kamen Hammarberg/Horst zwar immer besser ins Spiel, letztendlich erwiesen sich die Viertelfinalisten des Challenge Events im kanadischen Edmonton heute als eine Nummer zu stark für den nunmehr zwölfmaligen Baden-Medaillengewinner Horst und den talentierten Youngster Hammarberg. Trocken, ohne viel Dramatik, aber dennoch bei Top-Stimmung am Centercourt kletterten Ermacora/Waller aufs höchste Treppchen am Siegerpodest.
Martin Ermacora (AUT): „Gold in Baden – so kann es nächste Woche bei den Staatsmeisterschaften weitergehen.“
Philipp Waller (AUT): „Ich glaube man hat gesehen, dass wir heute wirklich ganz oben stehen wollten.“
Spiel um Bronze
Sagstetter/Sagstetter (GER) trafen auf Smith/Webber (USA). Das deutsche Duo erwischte den etwas besseren Start und erspielte sich früh in der Partie einen 5-Punkte-Vorsprung. Besonders brillierte der 24-jährige Jonas Sagstetter durch präzise und druckvolle Aufschläge. Das Spiel der US-Amerikaner nahm in der zweiten Hälfe des ersten Satzes Fahrt auf. Zur richtigen Zeit, bei Satzball der Deutschen, begann die Hagen Smith-Show. Nach drei sensationell abgewehrten Satzbällen serviert Smith ein Ass zum Satzgewinn. Sinjin Smith, der Vater des Publikumsmagneten Hagen, gilt als Mitbegründer des modernen Beachvolleyballs und dominierte in den 1980ern die FIVB World Tour. Der zweite Durchgang war ausgeglichen, ein Kopf an Kopf Rennen. Nach der technischen Auszeit setzten sich Smith/Webber leicht ab, doch die Sagstetters glichen aus, erhöhten den Druck und gewannen den Satz. Im dritten Durchgang bewiesen die deutschen Brüder ein besseres Händchen. Der erspielte 5-Punkte-Vorsprung war trotz einer Aufholjagd der US-Amerikaner ausreichend. Bronze für Deutschland.
Jonas Sagstetter (GER): „Die erste gemeinsame internationale Medaille gemeinsam mit meinem Bruder bedeutet mir unfassbar viel.“
Benedikt Sagstetter (GER): „Schon letztes Jahr war für uns klar, wir kommen wieder nach Baden. Bei unserem Lieblingsturnier eine Medaille zu holen ist grandios.“
Semifinale der Männer
Den Auftakt in den Final-Sonntag machten Ermacora/Waller mit einer stabilen Leistung gegen die Sagstetters. Die nach Papierform zu favorisierenden Österreicher setzten die deutschen Brüder in beiden Sätzen von Anfang an unter gehörigen Druck. Zwar waren das Match über weite Strecken ausgeglichen, in den jeweiligen Satz-Schlussphasen gelangen Ermacora/Waller jedoch die entscheidenden Break-Aktionen bei eigenem Service. Das „WE Beachteam“ zog ins Finale.
Hammarberg/Horst wurden von den stark aufspielenden US-Amerikanern Smith/Webber gefordert. Im ersten Durchgang ließen Smith/Webber den Österreichern keine Chance. Die Abstimmung in der Satzpause schien bei Hammarberg/Horst erfolgreich gewesen zu sein. Sie waren deutlich präsenter und zwangen den US-Amerikanern ihr Spiel auf, es ging ins Tie-Break. Dem Publikum wurde Hochspannung und eine Block-Show von Hammarberg serviert, Hammarberg/Horst zogen ins Finale ein.