Warum der Entschluss jetzt gefallen sei, beantwortet Doppler damit, dass „es sich jetzt richtig anfühlt“. In Baden passe das Setting für diesen Schritt: „Mit Baden verbindet mich viel.“ Hier hat er mit Horst sein erstes World Tour-Turnier gewonnen (Anm.: BADEN OPEN 2018), außerdem ist er seit Jahren Mitglied beim 1. Badener Beachvolleyball Verein (BBV) und hat aktiv in der Nachwuchsarbeit mitgeholfen.
Doppler bedankte sich für die jahrelange Unterstützung seiner Sponsoren, bei der HYPO NOE, Cupra, BMI-Polizei Sport, Steyr Traktoren, Palfinger, Swatch, Athletes Eyewear, Red Bull, Maxx Sportcenter und allen Unterstützern und Wegbegleitern, die ihn in der Vergangenheit unterstützt und begleitet haben.
Bleibe meinem Sport eng verbunden!
Doppler abschließend: „Keine Sorge, ich werde auch in Zukunft meinem Sport eng verbunden bleiben. Zum einen als Mentor für den ÖVV und zum anderen war die abgeschlossene Ausbildung als Beachvolleyball-Instruktor der Anstoß, warum ich heuer ein absolutes Herzensprojekt realisierte: Gemeinsam mit drei Kolleginnen gründete ich den Beachvolleyballverein ‚TeachBeach‘, welcher ausschließlich Beachvolleyballtrainings für Kinder- und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren anbietet. Speziell nach meinem Vize-Weltmeistertitel haben mich viele Eltern gefragt, wo ihre Kinder denn zum Beachvolleyballspielen beginnen könnten. Bis vor kurzem hat es dafür fast kein Angebot gegeben. ‚TeachBeach‘ ist der erste Verein, der ausschließlich Beachvolleyballtrainings für den Nachwuchs anbietet und seit unserer Gründung im Frühjahr freut es mich, dass meine Trainer:innen mehr als 42 Kinder und Jugendliche wöchentlich am Beachcourt trainieren dürfen. Beachvolleyball hat mir so viel gegeben, so viel ermöglicht – da kann ich viel zurück- bzw. weitergeben! Ich werde weiterhin oft auf sandigem Untergrund unterwegs sein, nur ab jetzt bleiben meine Flip Flops an.“
Die Pressekonferenz wurde LIVE auf ORF Sport+ übertragen, kann in der ORF TVthek nachgesehen werden!
ÖVV-Präsident Gernot Leitner: "Was er unserem Sport gegeben hat, ist phänomenal. Seine Erfolge erklären eigentlich schon alles! Herausragend ist, wie lange er in der Weltspitze mitgemischt hat, trotz Verletzungen (u.a. mehrere Kreuzbandrisse, Anm.) immer auf Top-Niveau war. Er ist der österreichische Volleyball-Superstar, eine Persönlichkeit, wie es sie nur sehr selten gibt – quer durch alle Sportarten. Diese einzigartige Stellung hat er sich über Jahre erarbeitet, eigentlich waren es Jahrzehnte. Wenn so eine Ikone seine sportliche Karriere beendet, ist immer ein weinendes Auge dabei. Aber jetzt ist es so weit. Ich freue mich, dass er unserem Sport verbunden bleiben wird. Diesbezüglich ist einiges in der Pipeline!"
Der Weg von der Halle zum Beach-Vize-Weltmeister
Clemens Dopplers Karriere als Volleyballer begann in der Halle: Er war 1995 jüngster Spieler der Bundesliga, wurde später zweimal Meister und Pokalsieger und absolviert 60 Länderspiele.
Wechel auf Sand
2002 wechselte er endgültig auf Sand. Sein erster Titel im Beachvolleyball war der Staatsmeistertitel 2001 mit Dietmar Maderböck, acht weitere sollten folgen. Zuvor war er mit Peter Gartmayer jedoch bereits U23-Vize-Europameister geworden. Auf der World Tour brachte die Zusammenarbeit mit Nik Berger ab 2002 erste Achtungserfolge, darunter die erste World Tour Medaille für Österreich in Rhodos, wie auch ein fünfter Platz in Klagenfurt. 2003 wurden die beiden Europameister in Alanya und Vierte des Grand Slams in Los Angeles.
Kreuzbandrisse und Comebacks
Beim Grand Slam in Marseille zog sich Doppler seinen ersten Kreuzbandriss zu und verpasste die Spiele in Athen, für die er mit Berger qualifiziert gewesen wäre. 2005 das erste Comeback, u.a. mit Rang 5 beim Grand Slam in Gstaad. Ab 2006 stand er wieder mit Gartmayer am Court, doch im Achtelfinale des Grand Slam in Klagenfurt folgte Dopplers zweiter Kreuzbandriss. 2007 kehrten sie auf die World Tour zurück, erzielten mehrere Top-Ten-Ergebnisse, gekrönt vom neuerlichen EM-Titel, nur zehn Monate nach der Operation, in Valencia. 2008 war Doppler wieder Olympionike, diesmal in Peking und sie wurden Neunte. Ab 2009 mit Matthias Mellitzer unterwegs, wurde Doppler bei der EM 2010 in Berlin Vize-Europameister.
Neuer Partner Alex Horst
Ab 2012 hieß der Partner Alex Horst, in ihrer ersten Saison gewannen sie das CEV Satellite in Baden und fuhren 2012 zu den Spielen in London, wo bereits in der Gruppenphase Schluss war. Doch nur eine Woche nach den Spielen kamen sie beim Grand Slam in Stare Jablonki bis ins Finale. Bei der EM in Klagenfurt 2013 erlitt der ÖVV-Spieler seinen dritten Kreuzbandriss. Im erneuten Comeback-Jahr 2014 wurde er mit Horst u.a. Zweiter in Baden auf der CEV-Tour und gewannen bei der EM in Quartu Sant’Elena Bronze. Top-Ten-Ergebnisse auf der World Tour folgten. Beim Poreč Major gewannen sie 2016 Silber, bei den anschließenden Spielen in Rio de Janeiro, Dopplers dritter Olympia-Teilnahme, kamen sie bis ins Achtelfinale.
Vize-Weltmeister auf der Donauinsel
Den größten Karriere-Erfolg feierten Doppler/Horst jedoch bei der Heim-WM 2017. Auf der Wiener Donauinsel mussten sie sich im Finale den Brasilianern Evandro/André Loyola zwar beugen, gewannen aber von tausenden Fans gefeiert Silber. 2018 gewannen sie dann auch ihr erstes World Tour-Turnier beim BADEN OPEN. Diesen Titel konnten sie im Jahr darauf erfolgreich verteidigen. 2020 folgte dann der neunte Staatsmeistertitel, ebenfalls in Baden.
Ausbildung & Jobs: Ein Blick in die Zukunft
Während seiner aktiven Profikarriere schloss Doppler ein Diplomstudium für Trainings- und Sportmanagement und einen MBA für Businessadministration- und Sport an der FH Burgenland ab. Als Lektor für die Fachhochschule im Zuge des MBA-Studiums von „Fokus:Zukunft“ konnte er sein Wissen für Marketing und Event-Marketing weitergeben. Am ersten Oktober wird er in die letzte Praxisphase im Zuge der BMI-Spitzensportausbildung starten und darf sich Anfang November „Herr Inspektor“ nennen. Aktuell absolviert Doppler außerdem eine Ausbildung zum systemischen Coach.
Viel gebuchter Keynote-Speaker
Seit dem Vorjahr ist Doppler bereits als viel gebuchter Vortragender und Keynote-Speaker, unter dem Motto „From Beach to Speech“ für Führungskräfte und Mitarbeiter:innen in heimischen Unternehmen unterwegs. Er zeigt dort die Parallelen zwischen Spitzensport und Wirtschaft auf und behandelt zentrale Themen wie Zielerreichung durch Prioritätenmanagement, Umgang mit Rückschlägen, Leadership und Teamentwicklung, Mindset- und Potenzialentfaltung sowie Motivation und Fokus.
SPORTBOX
Gemeinsam mit Sportgrößen wie unteranderem Marc Janko (Fußball) Conny Wilczynski (Handball) und Tommy Klepeisz (Basketball) gründete Doppler 2017 die SPORTBOX. Grundgedanke war, mit bundesländer-übergreifenden polysportiven Ballsport-Camps, Kinder und Jugendliche zum Sport zu bringen. Aus der SPORTBOX entwickelte sich über die Jahre ein starkes Bindeglied zwischen Sport und Wirtschaft, mit vielen unterschiedlichen Projekten.
Partner:
1996-1999: Helmut Hirner
2001: Dietmar Maderböck, Peter Gartmayer
2002-2005: Nik Berger
2006-2008: Peter Gartmayer
2009-2011: Matthias Mellitzer
2012-2021: Alexander Horst
seit 2022: Thomas Kunert
Erfolge:
Vizeweltmeister 2017 in Wien, 3 Teilnahmen an Olympischen Spielen (Peking 2008, London 2012, 9. Platz in Rio de Janeiro 2016), 2x Europameister (2003 Alanya, 2007 Valencia), Vize-Europameister (2010 Berlin), EM-Bronze 2014 (Quartu Sant’Elena), Vize-Europameister U20 1997, Vize-Europameister U23 2001, Gold World Tour BADEN OPEN (2018, 2019), Silber Grand Slam Stare Jabłonki 2012, Silber Major Poreč 2016, Bronze Grand Slam Yokohama 2015, Fünfter World Tour Final Hamburg 2017, 2. Platz FIVB 1 Star Ljubljana 2020, Silber BADEN MASTERS (2014, 2017), Gold CEV Satellite 2012, Silber MEVZA Championships 2010, Österreichischer Staatsmeister (2001, 2002, 2003, 2009, 2010, 2012, 2014, 2018, 2020), 1. Platz Pro 160 Graz 2022