Ausgeglichen begann der erste Satz, Side Outs dominierten, jedoch kein Team. Erst als die Steirerinnen einen Ball ins Out schlugen, erstmals eine 2-Punkte-Führung, jedoch sofort mit viel Gefühl von Lena und im Anschluss von Kathi wieder wettgemacht. Die Kiste blieb eng, zum Technical Timeout stand es 10-11. Auf hohem Niveau setzten die Vier ihre Auseinandersetzung auf Sand fort, jedoch ohne, dass sich ein Team absetzen konnte. Zum 15-16 dann ein Superservice von Wouters, aber sofort wieder der Ausgleich. Dann verschlug Wouters, Lena gewann das Netzduell und schon stand es 20-17. Mit einem unfassbaren Fishing von Kathi und einem dezenten Poke-Shot entschied Lena den Satz für Österreich.
Die Siegerinnen des 3*-World Tour-Turniers in Mersin nahmen die Energie mit in die Fortsetzung, setzten die Holländerinnen ordentlich unter Druck, führten bald 5-1. Mit dem Selbstvertrauen aus Satz 1 und den Anfeuerungsrufen der Fans gelang nun alles. Lena blockte, was zu blocken war, Kathi holten alle Bälle, die es zu holen galt. 11-3 war das brutale Zwischenergebnis. Jetzt machte es ihnen richtig Spaß. Klarer konnte ein Spiel nicht dominiert werden: 15-6 beim Technical Timeout. Danach ging es so weiter, die Niederländer wirkten gebrochen. 17-8. Egal, was die Österreichinnen machten, es gelang. Die Holländerinnen gaben nicht auf und kämpften um jeden Punkt. Erster Matchball: 20-11. Den Mädels sah man klar die Vorfreude an. Lena machte den entscheidenden Punkt und die Erleichterung war klar erkennbar: 21-11. Schützenhöfer/Plesiutschnig holten Gold – wie von ihnen angekündigt.
Bronze-Match:
Nachdem Naty und Tessa das Semifinale knapp verloren hatten, kratzen sie nochmal an allen Reserven. Doch auch die Belgierinnen Cools und Van den Vonders wollten diesen dritten Rang und machten es den Österreicherinnen nicht leicht. Trotzdem schafften sie es die Nase immer vorne zu behalten. Mit einer Führung von 19-16 sah es für die Österreicherinnen auch gut aus. Aber das ließen Cools und Van den Vonders nicht auf sich sitzen. Nach einem guten Service und einem souveränen Angriff näherten sie sich auf 19-18. Die Niederösterreicherinnen konterten mit einem Angriff und sicherten sich den ersten Satzball. Den wehrten die Gegnerinnen noch ab, aber beim zweiten Anlauf gelang es den Satz zuzumachen: 21-19.
In den zweiten Satz starteten beide Teams voller Motivation und lieferten sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die belgischen Damen drehten auf und bauten die Führung auf 5-8 aus. Tessa und Naty konterten und schlossen mit zwei bombastischen Angriffen auf 7-8 auf. Was für ein Kampf! Beide Teams meisterten ihre Side-outs ohne Probleme. Zum Technical Timeout übernahmen die ÖVV-Mädels erstmalig die Führung zum 11-10. Bis 16-16 blieben die Niederösterreicherinnen dran. Mit sehr konstantem Side-out zogen die Belgierinnen davon und hatten bei 16-20 den ersten Satzball. Hart umkämpft holten sich Naty und Tessa noch zwei Punkte, mussten sich dann jedoch im Satz geschlagen geben.
Jetzt zeigten die Youngsters erst recht, dass sie den Sieg wirklich wollten und starteten mit einer 4-1 Führung in den dritten Satz. Die Mädels aus Niederösterreich waren an jeden Ball dran. Die 1,88m- Blockerin der Belgierinnen machte es ihnen in diesem Satz besonders schwer. Nach einem Block und einem Eigenfehler glichen die Belgierinnen zum ersten Mal im dritten Satz aus. Nach einem kurzen Timeout, um Kräfte zu sammeln, holten sich die Straussis die beiden nächsten Punkte: 8-6. Beim Stand von 8-8 erlitt Tessa einen Krampf und musste in einem Timeout von Dr. Reinhard Schmidt, dem Turnierarzt, behandelt werden. Der Centercourt war „on fire“ und die Spannung für Fans kaum auszuhalten. Beim Ausgleich 12-12 merkte man Naty an, dass sie mit ihren Krämpfen im Bein kämpfte, coch sie gab nicht auf. Ein Servicefehler der gegnerischen Damen aus Belgien wurde dankend angenommen, um den ersten Matchball abzuwehren. Auch die nächsten drei Matchbälle wurden erfolgreich abgewehrt. Naty kämpfte mit den Krämpfen, biss durch, ließ es sich kaum anmerken. Bei 18-17 gelang der erste Matchball. Unglaublich hauten sie sich ins Zeug und beendeten den Satz mit einem unfassbaren Angriffspunkt von Naty (!) – gerade von ihr. Die Emotionen überkamen den das gesamte Stadion am Centercourt und vor allem die gerade mit Bronze von Baden geadelten Straussis. Die Mädels konnten ihr Glück nicht glauben: Bronze!